Modena - ein Tag
zwischen Genuss, Geschichte und italienischem Lebensgefühl 

Altstadtgasse in Modena – warme Farben und stiller Charme

Willkommen in  MODENA, der norditalienischen Perle in der Emilia-Romagna - charmant, lebendig und typisch italienisch 

Unsere Reise durch Norditalien führte uns für einen Zwischenstopp nach Modena – bekannt für seinen legendären Aceto Balsamico Tradizionale, schnelle Sportwagen und Opernstar Pavarotti. Doch was uns als Erstes ins Auge fiel waren die Gassen mit ihren farbigen Häusern in Gelb-, Rot- und Ockertönen und zahllose Arkaden, die sich durch die Altstadt ziehen.


Modenas Altstadt 

Modena wirkt viel ruhiger als andere Städte – keine Hektik, kein Drängeln und (im Mai) auch keine Touristen. Eine Atmosphäre zum Entschleunigen, die einlädt, sich einfach treiben zu lassen und auf Entdeckungstour zu gehen. 


Gassen mit farbigen Häusern in Modena

Im Herzen der Stadt liegt die Piazza Grande, der zentrale Domplatz - flankiert von zwei Wahrzeichen Modenas: dem Dom und dem Glockenturm Ghirlandina. Gleich daneben erhebt sich der Palazzo Comunale, das Rathaus. Ein Komplex mit mehreren mittelalterlichen Gebäuden. Hier befindet sich auch die Touristeninformation, wo wir uns als Erstes mit einem Stadtplan versorgten, um bei einem Cappuccino mit Blick auf den Dom entspannt unsere Route zu planen. Die Altstadt von Modena ist überschaubar und angenehm kompakt. Wer einfach durch die Gassen schlendert, kann die wichtigsten Sehenswürdigkeiten problemlos an einem Tag entdecken. Wer allerdings tiefer eintauchen möchte – in Museen, Essigkeller oder das Ferrari-Universum – sollte auf jeden Fall etwas mehr Zeit einplanen. 

Kathedrale San Geminiano – romanische Schlichtheit und Würde
Der Domplatz, flankiert von zwei Wahrzeichen Modenas: der romanischen Kathedrale und dem Glockenturm Ghirlandina.

Der Dom - die Kathedrale San Geminiano - wurde ab dem Jahr 1099 erbaut, gilt als Meisterwerk romanischer Baukunst und ist UNESCO-Weltkulturerbe. Innen ist das Gotteshaus schlicht: Backstein, klare Linien, gedämpftes Licht – kein Prunk. Das angrenzende Museo del Duomo, gibt Einblicke in die Baugeschichte, Skulpturen und liturgischen Schätze – montags bleibt es allerdings geschlossen. Und wer den Blick über die Dächer Modenas schweifen lassen möchte, kann den Torre Ghirlandina besteigen – den 86 Meter hohen Glockenturm.  Der Turm ist täglich geöffnet, Tickets gibt es online über visitmodena.it.  


Herzogpalast Modena

Nur wenige Schritte vom Domplatz entfernt erhebt sich der gewaltige Palazzo Ducale (Herzogpalast) - einst Sitz der Herzöge von Este. Der barocke Palast wurde ab 1634 erbaut und diente bis ins 19. Jahrhundert als Residenz der herzoglichen Familie. Heute ist der Palazzo Sitz der Militärakademie Modena und daher nicht regelmäßig für die Öffentlichkeit zugänglich. Wer Glück hat, kann im Rahmen von Sonderführungen einen Blick hinter die Mauern werfen. Doch schon der Anblick von außen beeindruckt. 


Modena Synagoge

Etwas abseits der Hauptwege liegt die Synagoge von Modena – ein stilles Zeugnis jüdischer Geschichte in der Stadt, errichtet im 19. Jahrhundert. Auch wenn sie meist nur bei Führungen zugänglich ist, lohnt sich ein kurzer Abstecher, allein wegen der besonderen Atmosphäre des kleinen Vorplatzes.

Modena: die Stadt des wahren Balsamicos

Modena - der Name klingt schon nach Genuss. Und tatsächlich ist die Stadt bekannt für ihre gute Küche und Heimat des echten Aceto Balsamico Tradizionale – dem "schwarzen Gold Italiens" - der mit dem süß-sauren Supermarktessig nur den Namen gemeinsam hat. Echter Balsamico wird aus eingekochtem Traubenmost hergestellt, der über Jahrzehnte in immer kleineren Holzfässern reift – aus Esche, Kastanie, Maulbeere oder Eiche. Nichts wird zugesetzt - kein Zucker, keine Zusatzstoffe, kein Essig!!  

Die Preise sind entsprechend – für einen 25 Jahre gereiften Balsamico bezahlt man nicht selten über 100 Euro. Ein Highlight (vor allem für Feinschmecker) ist natürlich der Besuch einer Acetaia, wo der berühmte Essig hergestellt wird. TIPP: Im Palazzo Comunale befindt sich eine kleine Produktionsstätte des Aceto Balsamico Traditionale. Für kleines Eintrittsgeld können auch dort Führungen gebucht werden. 

Modena - die Stadt der Musik 

Modena hat eine lange Tradition als Stadt des Gesangs. Schon seit dem 16. Jahrhundert prägen Musikinstitute, Theater und Konzerte das kulturelle Leben. In diesem musikalischen Umfeld wuchs auch Luciano Pavarotti auf – einer der größten Tenöre des 20. Jahrhunderts. Die Operntradition lebt weiter: mit regelmäßigen Aufführungen, Chorkonzerten und Festivals, die das musikalische Erbe der Stadt hochhalten.

Das Haus von Luciano Pavarotti – heute ein Museum, einst sein Zuhause
Luciano Pavarotti – ein Sohn der Stadt

Ein kurzer Abstecher führte uns zum ehemaligen Wohnhaus von Luciano Pavarotti, heute ein Museum. Wir standen nur draußen – ein Foto, ein kurzer Moment – aber es war bewegend, sich vorzustellen, wie dieser gewaltige Tenor hier gelebt und geübt hat. 

Ferrari – der rote Blitz aus Maranello

Auch Ferrari gehört zu Modena wie Balsamico und Oper. Für Fans von Motoren und PS gibt es gleich mehrere Attraktionen: das Museo Enzo Ferrari oder das Museo Ferrari in Maranello, etwas außerhalb von Modena. Das Museum ist sicher einen Besuch wert gewesen – uns fehlte leider die Zeit.

FAZIT: Wir hatten zwar nur einen Tag in Modena – aber genug, um einen bleibenden Eindruck von der Altstadt und den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu gewinnen. Mit etwas mehr Zeit hätten wir sicher ein Museum oder das Teatro Comunale besucht. Modena bleibt für uns ein Geheimtipp in Norditalien: charmant, entspannt und voller Charakter. Selbst wer nur kurz bleibt – auch ein halber Tag reicht, um sich ein kleines bisschen in diese Stadt zu verlieben. Für uns ging die Reise weiter – Richtung Umbrien.


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